Im Januar beschloss ich, gemeinsam mit meinem Vater, eine Nacht in der klirrenden Kälte des Winters zu verbringen. Wir hatten keinen besonderen Grund für dieses Unterfangen, außer der Herausforderung und dem Wunsch, uns selbst auf die Probe zu stellen. Also packten wir unsere Rucksäcke, zogen unsere dicksten Winterkleider an und machten uns auf den Weg in die verschneite Wildnis. Es sollte eine Nacht werden, die wir so schnell nicht vergessen würden.
Vorbereitung und Ankunft
Ohne Zelt, nur mit unseren Schlafsäcken und eine Tarp ausgestattet, machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Platz für unser Lager.
Der Schnee knirschte unter unseren Füßen, und die Bäume waren mit einer schweren Schicht aus Eis und Schnee bedeckt. Wir fanden schließlich eine geschützte Stelle, die uns vor dem Wind abschirmte. Es war ein trockenes Bachbett.
Bachbett mit dem Tarp darüber.
Unsere Schlafsäcke waren eigentlich nur bis -7 Grad Celsius tauglich, aber mit einer zusätzlichen Schicht Kleidung und unserem eisernen Willen waren wir fest entschlossen, die Nacht zu überstehen. Nachdem wir unser kleines Lager aufgeschlagen hatten, machten wir uns daran, ein Feuer zu entfachen.
Das Lagerfeuer
Ein Lagerfeuer war nicht nur eine Möglichkeit, uns zu wärmen, sondern auch ein moralischer Boost in der eisigen Dunkelheit. Mit klammen Fingern sammelten wir trockenes Holz und Zweige, die unter dem Schnee verborgen waren. Es dauerte eine Weile, bis wir das Feuer in Gang gebracht hatten, aber als die ersten Flammen aufloderten, spürten wir sofort eine Welle der Erleichterung.
Das Knistern des Feuers und die tanzenden Flammen brachten uns ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit inmitten der lebensfeindlichen Kälte. Wir saßen eng beieinander, teilten Geschichten und genossen die Wärme, die uns vor der nächtlichen Kälte schützte.
Die Nacht bricht herein
Als die Nacht immer tiefer und kälter wurde, krochen wir in unsere Schlafsäcke. Der Bivysack bot zusätzlichen Schutz gegen den Wind, aber die Temperaturen fielen weiter. Es war eine Herausforderung, einzuschlafen, da jeder Atemzug zu einer kleinen Wolke aus Eis in der Luft wurde. Jede Bewegung war eine Erinnerung daran, wie kalt es war.
Das Aufstehen in der Nacht, um auf die Toilette zu gehen, war fast unerträglich. Die Kälte biss sich durch jede Schicht Kleidung und machte jede Sekunde zur Qual. Doch wir schafften es, uns wieder in die Schlafsäcke zu kuscheln und irgendwie wieder Wärme zu finden.
Der Morgen
Als der Morgen anbrach, war die Kälte noch intensiver. Die Sonne schien kaum durch den dichten Wald, und wir mussten all unsere Willenskraft aufbringen, um unsere steifen Glieder aus den Schlafsäcken zu bewegen. Das Feuer war längst erloschen, und die kalte Luft fühlte sich wie ein Schock an. Schnell packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Rückweg.
Rückblickend
Trotz der extremen Kälte und der Herausforderungen, denen wir uns stellen mussten, war diese Nacht ein unvergessliches Erlebnis. Sie hat uns gezeigt, wie widerstandsfähig wir sein können und wie wichtig Vorbereitung und Durchhaltevermögen sind. Mein Vater und ich haben diese Erfahrung geteilt, und sie hat unsere Bindung gestärkt. Es war ein Abenteuer, das uns an unsere Grenzen brachte, aber auch zeigte, dass wir sie überwinden können.
Eine Nacht bei -18 Grad ohne Zelt zu überleben, war definitiv kein Kinderspiel, aber es war eine Lektion in Durchhaltevermögen und Selbstvertrauen. Wir werden diese Erfahrung immer in Erinnerung behalten und vielleicht, eines Tages, erneut die Herausforderung annehmen – besser vorbereitet und mit noch mehr Geschichten zum Erzählen.